Schatz und Schagerl sind die Dominatoren des Berg-Klassikers
Das Jubiläumsrennen ist absolut geglückt
Ein Wochenende voller neuer Rekorde und Höchstleistungen auf der Strecke
Dem Dreigestirn an der Organisationsspitze fällt ein Riesenstein vom Herzen: „Wir haben zwar mit einem enormen Zuspruch gerechnet, aber was von Freitag bis Sonntag hier am Rechberg los war, übertraf unsere kühnsten Erwartungen!“
Peter Eibisberger: „Wir können nur Danke sagen. An die Behörden – allen voran die steirische Landesregierung und Landeshauptmann Mag. Christopher Drexler. Die Bezirkshauptmannschaften, die beiden Gemeinden Fladnitz an der Teichalm und Semriach. Die unterstützenden Vereine KDW Motorsport und Auer Power Motorsport mit all ihren Helfern, die Feuerwehren mit ihrem großen, privaten Engagement und die Blaulicht-Organisationen – sie alle haben zum Gelingen dieser Veranstaltung wesentlich beigetragen.Und an alle Grundeigentümer, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass wirklich jeder seinen Platz hatte – egal ob Teilnehmer oder Besucher.“
Mario Klammer: „Ich kann Peter nur zustimmen. Von der FIA – der obersten Motorport-Föderation weltweit, kamen heuer extrem lobende Worte, die uns für die nächste Auflage im Jahr 2025 noch mehr motivieren. Mein persönlich größter Dank gilt den Fans, die in Scharen zu uns gekommen sind. So diszipliniert, mitdenkend und damit auch hilfreich für den gesamten Ablauf, kennt man das halt nur im Motorsport. Wir haben von unserer Polizei nur beste Rückmeldungen erhalten – danke dafür!“
Christian Ferstl: „Ich kenne jetzt jeden Straßenpflock am Rechberg beim Vornamen, weil ich die letzten zwei Wochen quasi am Berg gewohnt habe. Unsere Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei, den Unterstützungsvereinen und allen Grundbesitzern war grenzgenial! Überall wurden wir mit offenen Armen empfangen und wirklich jeder hat mitgeholfen, wo er konnte. So macht arbeiten Spaß und ich ziehe den Hut vor der ganzen Bevölkerung von Tulwitz bis Rechberg-Dorf! Sie leben mit den natürlich entstehenden Einschränkungen, die dieses Mega-Event mit sich bringt, und nutzen gleichzeitig jede Möglichkeit, sich irgendwo hilfreich einzubringen.“
Die feierliche Eröffnung mit Landeshauptmann Mag. Christopher Drexler und vielen weiteren Ehrengästen wurde von den Kindern der Volksschule Fladnitz/Teichalm mit den Flaggen der 18 Nationen begleitet, der Musikverein Fladnitz/Teichalm spielte zünftige Marschmelodien und Willi Gabalier brachte live die Österreichische Bundeshymne dar.
Zum Sportlichen: Auf der 4.440 Meter langen Rennstrecke war richtig was los an diesem Wochenende. Schon der Samstag mit seinen drei Trainingsläufen bot den Fans einen Einblick, was sie am Sonntag erwarten können – nämlich Bergrennsport vom Allerfeinsten.
235 Starter (darunter 10 Damen!) nahmen den Rechberg in Angriff. Viele arrivierte Rechberg-Kenner matchten sich mit „Erstbesteigern“, die zum ersten Mal in die Oststeiermark gekommen waren, um die besten Trainingszeiten. Wobei die Top-Piloten allesamt noch nicht das zeigten, was sie wirklich draufhaben. Einige technische Ausfälle und Ausrutscher, die allesamt glimpflich verliefen, gab es auch zu vermelden.
Karl Schagerl kam bestens aufgelegt zum ersten Rennlauf an den Start und bedankte sich bei allen Fans und bei seinem Team gleich mit einem neuen Tourenwagen-Rekord (1:54.240). Und es sollte noch besser werden – dazu ein wenig später mehr.
Zweitschnellster war Ronnie Bratschi (1:58.968) auf Mitsubishi Evo 7 RS, die dritte Zeit gab’s für Jörg Weidinger (2:00,459) auf BMW Z4 GT3.
Schnell war auch Rupert Schwaiger mit seinem Porsche (2:02,755) – allerdings fuhr er am Rechberg in der Klasse D/E2-SH/+3000, weil es die FIA-Regeln nicht zulassen, das der Porsche in eine Performance-Klasse passt. Rupert nahm’s locker: „Ich will nur Spaß haben. Mir geht’s nicht um Punkte. Deswegen fahre ich hier für die Fans – und natürlich auch, weil es mein Lieblingsberg ist!“.
Und einen wirklich fulminanten Auftritt feierte Kerstin Taus. Sie prügelte ihren Subaru Impreza P4 Turbo dermaßen beherzt und gnadenlos den Rechberg hinauf, dass sie sogar als allerschnellste Dame des Jubiläumsrennens gefeiert wurde, noch vor Tereza Machova und Sigrid Ferstl.
Ein Blick zu den Proto-Typen zeigt uns einen neuen Laufsieger mit dem Franzosen Geoffrey Schatz, der ohne viel Testmöglichkeit seines neuen Boliden (Nova NP 01-2 C Honda Turbo) mächtig aufzeigte und damit auch gleich einen neuen Streckenrekord (1:43.424) aufstellte.
Christian Merli (1:44.780) auf seinem Osella FA 30 Judd LRM musste sich mit dem zweiten Platz zufriedengeben, gerade noch vor dem schnellen Spanier Joseba Iraola Lanzagorta mit seinem Nova NP 01-2 C Honda Turbo (1:45.074).
Atemberaubende Spannung für den zweiten Sturm auf den Rechberg war also angesagt und die Fans konnten diesen bei herrlichem Wetter kaum erwarten. Zeitlich verlief der erste Rennlauf durchaus im Rahmen und pünktlich um 14.00 begann die zweite Session der Berg-Artisten im schönen Almenland.
Schon vorweg: Geoffrey Schatz dominierte den zweiten Lauf ebenso und zauberte einen sauberen Lauf in der Zeit von 1:43.550 auf den Berg – das ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 154,3 Stundenkilometer.
Höchstgeschwindigkeit: 258,7 Km/h
Bei den Tourenwagen war Karl Schagerl nicht zu schlagen. Er trieb seinen VW Golf R TFSI auch im zweiten Heat gnadenlos in sensationellen 1:54.177 zur Passhöhe und das bedeutet wiederum, das er seinen eigenen Streckenrekord vom ersten Lauf nocheinmal verbesserte…und das mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 140,5 Stundenkilometern.
Der alles entscheidende zweite Rennlauf wurde wie üblich mit den Teilnehmern der historischen Klassen gestartet. Heuer zählte das Rechbergrennen wie im Vorjahr zur historischen Europameisterschaft und die vielen Fans erlebten ein wahres Feuerwerk an verschiedenen Fahrzeugen – von den Tourenwagen bis hin zu den offenen „Oldies“, die aber schon mächtig Gas gaben.
Die Gesamt-Ergebnisse nach zwei Renndurchgängen:
HHC (Historische Europameisterschaft)
- Mario Massaglia (ITA – Osella PA9/90) 4:21.115
- Franz Hilger (DEU – Chevron B38) 4:37.050
- Roberto Turriziani (ITA – Osella PA9/90) 4:44.842
EHC (Moderne Europameisterschaft) – Category 2
- Geoffrey Schatz (FRA – Nova NP 01-2 C) 3:26.974
- Christian Merli (ITA – Osella FA30) 3:28.548
- Joseba Iraola Lanzagorta (ESP – Nova NP 01-2 C) 3:29.666
EHC (Moderne Europameisterschaft) – Category 1
- Karl Schagerl (AUT – VW Golf R TFSI) 3:48.417
- Ronnie Bratschi (CZE – Mitsubishi Evo 7 RS) 3:55.487
- Jörg Weidinger (DEU – BMW Z4 GT3) 4:00.115
ÖBM Historisch (Österreichische Bergmeisterschaft)
- Gerald Glinzner (AUT – Porsche 911 Carrera) 4:46.342
- Reinhard Sonnleitner (AUT – VW Golf Rallye G60) 4:47.494
- Harald Neuherz (AUT- Audi Quattro S1) 4:49.370
ÖBM Modern (Österreichische Bergmeisterschaft)
- Geoffrey Schatz (FRA – Nova NP 01-2 C) 3:26.974
- Christian Merli (ITA – Osella FA30) 3:28.548
- Joseba Iraola Lanzagorta (ESP – Nova NP 01-2 C) 3:29.666
Schnellster Österreicher: Christoph Lampert (Gesamt Platz 8)
Schnellster Steirer: Rupert Schwaiger (Gesamt Platz 20)
Schnellste Steirerin: Kerstin Taus (Gesamt Platz 40)
In Wertung: Gesamt 197
Ausgefallen/Nicht gestartet: 38
Fotocredit: Rechbergrennen/HCF-Hillclimbfans